Geschichte

Die Oberinnen, der ärztliche und der juristische Leiter waren seit der Entstehung der Pflegerinnenschule des Roten Kreuzes bis 1942 zuständig für das Wohl der ausgebildeten Krankenschwestern. Sie kümmerten sich um das soziale Wohl und gesundheitliche Fragen der Berufsangehörigen. Damit der Kontakt unter den verstreut arbeitenden Schwestern nicht verloren ging und um zusätzlich Neuigkeiten aus der Schule mitzuteilen, fand 1911 der erste Schwesterntag statt. In diesem Jahr wurde auch zum ersten Mal unser Schulabzeichen, der Anhänger abgegeben.

In alten Ausgaben der Lindenhofpost, dem ersten Mitteilungsblatt der Schule, las ich von Lohn- und Freizeitreglementen und wie sich die Leitenden der Schule wehren mussten gegen ungerechte Lohnentscheide zwischen geschultem und ungeschultem Personal.

1926 erschien die Lindenhofpost als Beilage zu den Blättern für Krankenpflege. Die Beiträge waren vielseitig, aber immer ging es besonders ums Wohlergehen der Schwestern.

1936 wurde der Nationalverband der Schwestern gegründet. Diesem trat dieLindenhof Schule noch nicht bei. Frau Oberin Michel war da zurückhaltend. Ihre Nachfolgerin, Frau Oberin Martz, war die Initiantin des Verbandes der Rotkreuzschwestern Lindenhof, Bern.

Dieser wurde 1942 mit 500 Angemeldeten gegründet. Die erste Präsidentin während 15 Jahren war Schwester Rosmarie Sandreuter. Der Zweck des Verbandes war das Sammeln der verstreut arbeitenden Krankenschwestern, das Fördern der Berufstätigkeit (Schwesternmangel) und das Betreuen der alten und kranken Berufsangehörigen aus dem Lindenhof. Im gleichen Jahr wurde auch die Fürsorgestiftung für Beamte, Schwestern und Angestellte der Rotkreuzanstalten Lindenhof Bern gegründet.

1943 entstanden 17 Gruppen, verteilt in der ganzen Schweiz, welche von ein bis zwei Gruppenleiterinnen betreut wurden.

Seit 1944 ist auch eine Vertreterin des Verbandes der Lindenhofschwestern in der Verwaltungskommission, später im Stiftungsrat der Schule. Unser Verband beantragte die Aufnahme in den Nationalverband. Dieser wurde nach dem Zusammenschluss mit dem Krankenpflegebund zum Schweizerischen Verband diplomierter Krankenschwestern und Krankenpfleger SVDK, dem heutigen SBK.

1948 wurde Schwester Marga Furrer die erste Fürsorgerin des Lindenhofverbandes. Sie war nun zusammen mit dem Vorstand zuständig für die Wahrung der sozialen und wirtschaftlichen Interessen der Aktivmitglieder, für die Beratung in versicherungs- und arbeitsrechtlichen Fragen und die Betreuung der alten, teilweise in prekären Verhältnissen lebenden, oder kranken Schwestern. Die Hauptversammlung fand jährlich an einem anderen Gruppenstandort statt.

1954 trat Frau Oberin Martz zurück. Ihre Nachfolgerin Frau Oberin Oeri förderte im Sinne von Frau Martz den Verband weiter.

Folgende Themen beschäftigten den Vorstand in den 50er Jahren:

  • Basar zur Finanzierung eines Schwesternhauses für den Lindenhof
  • Ausstellung SAFFA in Zürich
  • Strahlenschutz
  • Der Schwesternmangel
  • Freigabe der Strumpffarbe
  • Kauf des Bauplatzes im Neufeld
  • Fragen zu Fürsorgefällen in der Schwesternschaft
  • Der Verband wurde in Vereinigung umbenannt und dazu war eine Statutenänderung nötig
  • Diverse Statutenänderungen waren aus anderen Gründen nötig

Seit 1962 wird die Hauptversammlung mit dem Schwesterntag verbunden und in Bern abgehalten. Nach und nach übernimmt die SVDK schweizweit die sozialen, wirtschaftlichen und auch politischen Aufgaben der Schulverbände und erhält von ihnen finanzielle Unterstützung. Das Sekretariat der Vereinigung, das seit der Gründung des Verbandes bestand und das neben anderen Aufgaben intensiv Mitgliederwerbung betrieben hatte, wird nun aufgelöst.

1963 wird der Grundstein zum neuen Lindenhof gelegt. Im selben Jahr entsteht aus dem Hilfsfonds die Jubiläumsausgabe.

1967 tritt die Fürsorgerin Schwester Marga Furrer zurück. Frau Hedi Müller wird ihre Nachfolgerin. Später wird sie von Frau Spielmann und diese von Frau Luginbühl abgelöst. Im September wird der neue Lindenhof eingeweiht.

1974 feiern wir 75 Jahr Lindenhof und Frau Oberin Oeri tritt zurück. Nachfolgerin wird Frau Renée Spreyerman.

Ab 1979 nennt sich die Schule wegen der Aufnahme von männlichen Krankenpflegeschülern Rotkreuzschule für Krankenpflege.

1980 folgt auf Frau Oberin Spreyermann Frau Magdalena Frankhauser, welche neu zur Direktorin erklärt wird.

Seit 1981 ist eine Redaktionskommission für die Lindenhofpost zuständig mit Vertretung aus Spital, Schule und Schülerschaft. Bisher waren die Oberinnen allein zuständig für die Gestaltung des Blattes.

Seit 1983 findet der Schwesterntag nicht mehr im Casino sondern im Lindenhof statt und wird umbenannt in Ehemaligentag. Da mit dieser Bezeichnung nicht alle Mitglieder glücklich sind, wird daraus der Lindenhoftag. Seit Jahren bestand der Vorstand aus bis zu 13 Personen. Frischdiplomierte und Gruppenleiterinnen hatten kein Stimmrecht, was dann 1984 neu geregelt wurde. Die im Stiftungsrat Einsitz nehmende Schwester wird auch in den Vorstand gewählt. Mangels Interesse, vor allem der Jungen, wird der Vorstand verkleinert. Zur Information der Gruppenleiterinnen über das Geschehen in Schule und Vereinigung erhalten sie jeweils das Protokoll der Vorstandssitzungen. Ehemalige der Lindenhof Schule.

Ab 1987 findet die Hauptversammlung am Freitagnachmittag und der Lindenhoftag am Samstag statt. Die jährlichen Gruppenleiterinnentreffen werden aufgehoben.

1988 ist die Anschrift der Mitglieder ein Thema. Im Berufsalltag nennt man sich schon nicht mehr Schwester. Viele ältere Mitglieder legen jedoch auch heute noch Wert auf diesen Titel. Man beschliesst deshalb, die unverheirateten Mitglieder weiterhin mit Schwester anzuschreiben.

1989 wird die Lindenhofpost zu „Mitteilung von Schule und Ehemaligen“ und 1994 zum Dialog mutiert. Leider werden die Mitteilungen über die Ehemaligen stark reduziert, was viele Leserinnen bedauern.

Im Rahmen der 1994 neu geschaffenen Organisationsstruktur erfolgte ein klare Trennung von Schul- und Spitalbetrieb.

1999 feiern wir das 100 Jahr Jubiläum, was sicher noch vielen in guter Erinnerung ist.

2000 findet erneut ein Wechsel in der Schulleitung statt. Frau Frankhauser tritt in den Ruhestand und wird von Rita Estermann abgelöst, der ersten Direktorin, die nicht aus dem Lindenhof stammt. Da Frau Luginbühl pensioniert wird und die soziale Betreuung für die ältere Bevölkerung heute von der Öffentlichkeit übernommen wird, wird auch der Sozialdienst der Vereinigung aufgelöst.

Seit dem 1. September 2007 sind die Erziehungsdirektion und die Gesundheitsdirektion des Kantons sowie die OdA (Organisation der Arbeitswelt) Gesundheit Bern Verbundpartner für die berufliche Grundbildung. Die Lindenhof Schule verliert damit ihren Ausbildungsauftrag und konzentriert fortan, dem Stiftungszweck folgend, auf zukunftsgerichtete Weiterbildungsangebote im Gesundheitswesen. Sie hat bis am 1. September 2007, in 108 Jahren, mehr als 5'500 Diplome in Krankenpflege ausgestellt und mit ihren Aus- und Weiterbildungen tausende Pflegende nachhaltig geprägt.

Am 1. Januar 2012 übernimmt die Stiftung Lindenhof Bern die Mehrheit am Aktienkapital des Sonnenhof und des Engeriedspitals Bern und betreibt künftig eine starke private Spitalgruppe, die schweizweit zu den führenden privaten Leistungserbringern im Gesundheitswesen zählt. Dabei wurde entschieden, den Spitalbetrieb von der Stiftung zu trennen und in eine Aktiengesellschaft auszulagern, welche unter dem Namen Lindenhofgruppe auftritt und aus dem Engeried-, Lindenhof- und Sonnenhofspital besteht. Die Stiftung hat sich aus der operativen Führung der Spitäler zurückgezogen und konzentriert sich nun auf ihre Aufgaben als Eigentümerin der Lindenhofgruppe. Die Lindenhof Schule bleibt auch nach der Gründung der Aktiengesellschaft ein Teil der Stiftung.

Per 01. Januar 2014 wird die Lindenhof Schule mit ihren Mitarbeitenden vollumfänglich in die Lindenhofgruppe integriert. Sie ist somit wieder, wie bereits von 1908 bis 1994, ein Teil des Spitalbetriebs. Dies, da der Stiftungsrat der Stiftung Lindenhof, der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung der Lindenhof AG sowie der Direktor der Lindenhof Schule der Auffassung sind, dass die hohe Bildungskompetenz künftig im Wesentlichen innerhalb der Lindenhofgruppe, zugunsten der eigenen Mitarbeitenden, genutzt werden soll.

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Muristrasse 12, Postfach
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